Rudolf Buchbinder

Rudolf Buchbinder zählt zu den Grandseigneurs der Klavierliteratur. Tradition und Innovation, Werktreue und Freiheit, Authentizität und Weltoffenheit verschmelzen in seinen Interpretationen. An diesem Vormittag in Kremsmünster spannt Buchbinder einen programmatischen Bogen von Wolfgang Amadeus Mozart über Beethoven zur letzten Klaviersonate von Franz Schubert. Mit der Sonate in B-Dur, D 960, erforschte Schubert kurz vor seinem Tod eine stark introspektive Klangwelt. Diese spürt man durch den hohen melodischen Erfindungsreichtum, die harmonische Raffinesse und die besondere Gabe, tiefgreifende emotionale Ausdrücke in musikalische Form umzusetzen. Die „Appassionata“-Sonate des Bonner Großmeister Beethoven zählt zum Hauptrepertoire von Buchbinder. Er sieht in seiner Aufgabe als Interpret, selbst Stücke, die er bereits hunderte Male aufgeführt hat, wie eine Novität zu lesen. Doch den Beginn dieser Klaviermatinee markiert einen feinen Mozart’schen Kontrast sehen: Stehen die Variationen über das französische Volkslied „Ah, vous dirai-je, Maman!” – besser bekannt als „Twinkle, twinkle, little star“ – am Programm. Eine musikalische Reise, die mit Leichtigkeit über Leidenschaft in die Tiefe geht!