Fr, 14.06.2024
19.00 Uhr
Stift St. Florian
Basilika
Stiftskonzerte Klassik
Paul Zulehner Spirituelle Miniatur
Markus Poschner Dirigent
Bruckner Orchester Linz
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 8 in c-Moll, WAB 108 (Fassung 1890)
„Mit elementarer Gewalt brach der Sturm der Begeisterung aus“, berichtete Hugo Wolf nach der Uraufführung der 8. Sinfonie, die am 18. Dezember 1892 im Wiener Musikverein stattfand. Hans Richter dirigierte die Wiener Philharmoniker und es schien als würde Anton Bruckner einen kreativen Lauf haben: Seine 7. Sinfonie wurde seit ihrer Uraufführung in Leipzig 1884 an jedem neuen Spielort begeistert aufgenommen und immerhin wurde seine „Achte“ von dem Orchester uraufgeführt, das ihn bei einem Probespiel seiner 3. Sinfonie noch verlachte.
Doch ganz so leicht schien es ihm doch nicht von der Hand zu gehen. Denn die „Achte“ wäre eigentlich schon 1887 fertig und Bruckner war – anders als bei seinen Werken davor – sogar zufrieden mit dem Ergebnis. „Möge sie Gnade finden“, notierte er in sein Tagebuch. Doch die Zeitgenossen waren wieder einmal überfordert und gänzlich anderer Meinung. Hermann Levi, Dirigent und Vertrauter Bruckners, hatte Zweifel und fand keinen Zugang: Die Instrumentation passte ihm nicht und insgesamt wäre sie zu sehr der 7. Sinfonie nachgeahmt. Bruckner setzte sich wieder an den Schreibtisch und krempelte sie gehörig um.
Und diese Überarbeitung zahlte sich aus! Nicht nur Hugo Wolf war begeistert, sondern das ganze Publikum im Großen Saal des Wiener Musikvereins tobte vor Begeisterung. Nach jedem Satz musste Bruckner auf die Bühne kommen und schließlich drei riesige Lorbeerkränze entgegennehmen. Diese Begeisterungsstürme halten bis heute an und man darf gespannt sein, wie Markus Poschner und „sein“ Bruckner Orchester Linz mit ihrer ureigenen Lesart das Werk beleuchten werden.
AnSTIFTung
Künstlergespräch mit Paul Zulehner & Markus Poschner über „Musik & Spiritualität“
geführt von Christine Haiden
18.00 Uhr · Sommerrefektorium
Konzertpartner