Der international gefeierte Pianist Vadym Kholodenko überzeugte am Samstag beim Konzert der OÖ. Stiftskonzerte im Sommerrefektorium des Stifts Lambach mit Ludwig van Beethoven und Frederic Rzewski in jeder Hinsicht.
Wenn schon der erste Akkord sich tief verankert, bleibt das Publikum gebannt bis zum Schluss. Vadym Kholodenko gelang dies mit Virtuosität und einer ungemein starken Interpretationskraft. In Beethovens 14. Klaviersonate in c-moll – besser bekannt unter dem Titel „Mondscheinsonate“ – spielte er alle emotionalen Facetten eines beliebten Meisterwerkes aus. Ein wahrhaft furioser Umgang mit dem zweiten, längeren Stück des Abends überzeugte auf allen Linien: Frederic Rzweski, einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, variiert in sechs thematischen Gruppen ein chilenisches Protestlied: „The People United Will Never Be Defeated!“.
In einer breiten Klangpalette setzt der Komponist alle Techniken von Clusterakkorden, Glissandi, polymetrischen Strukturen oder Jazz-Harmonien ein. Dabei bleibt dem ausführenden Pianisten viel Interpretationsspielraum. Kholodenko nutzte ihn gefühlvoll aus! Mit technischer Brillanz, die über allen Mühen zu stehen scheint, konnte er sich ganz dem außergewöhnlichen Werk widmen und eine überzeugende Klanglandschaft entfalten.
Mit zwei Zugaben bedankte sich der außergewöhnliche Pianist bei seinem begeisterten Publikum, das ihn mit stehenden Ovationen verabschiedete.
Foto: OÖ. Stiftskonzerte