Am vergangenen Samstag wurde im Rahmen der OÖ. Stiftskonzerte „Epitaph“ – Hommage à Anton Bruckner für Orchester von Erkki-Sven Tüür uraufgeführt. Der estnische Komponist nahm Bruckners „Spirit“ auf, um ihn in seiner eigenen Klangsprache zu würdigen.
Erkki-Sven Tüür
„Ein kurzes Werk, das aber in der Stiftskirche enorme Wirkung und emotionale Tiefe erzielte und ideal als visionäres Statement vor Bruckners siebter Symphonie passte.“
„Geballte kompakte Energie versus vielfältiges triumphales Ausbrechen! […] Eine sensationelle Aufführung!“
Johannes Sonnberger, Kronen Zeitung
Das Bruckner Orchester Linz unter der Leitung ihres Chefdirigenten Markus Poschner startete den Konzertabend in der Stiftsbasilika von St. Florian mit dem Werk „Epitaph“ von Erkki-Sven Tüür. Ein Auftragswerk der OÖ. Stiftskonzerte, welches anlässlich der 50. Saison entstand.
Orchester und Dirigent erwiesen sich als kongeniale Partner, Tüürs Werk aus der Taufe zu heben: Es wurde bei allen Instrumentengruppen des Orchesters aus den Vollen geschöpft und öffnete dem Publikum spannende Klangfarben, die der international gefragte Komponist als innere Verbindung zu Bruckner zeichnete.
Bruckners 7. Sinfonie – die erste, mit der er bei Kritik und Publikum Erfolg hatte – entfaltete im Anschluss ihre volle Kraft. Die Interpretation von Poschner und „seinem“ Orchester unterstrich ein weiteres Mal ihre bemerkenswerte Lese- & Spielart von Bruckners Musik. Ein mitreißendes Erlebnis, das im Publikum zahlreiche Bravorufe auslöste.
Die Konzertbesucher:innen wurden beim Zugang zum Stift von der performativen Aktion „Bruckners Scheitern – eine Reise“ empfangen. Diese wurde von Studierenden des Universitätslehrgangs „Musikvermittlung – Musik im Kontext“ als Teil der Kooperation „Bruckner 24 – eine AnSTIFTung“ zwischen OÖ. Stiftskonzerte und Anton Bruckner Privatuniversität konzipiert und umgesetzt. Das Publikum wurde mit Zurufen begrüßt, die teilweise gnadenlose Kritikerverrisse zitierten. Sie erinnerten daran, welch steinigen Weg Bruckner hinter sich bringen musste, bis sich sein Erfolg erst sehr spät eingestellt hatte.
Vor dem Konzert bat Intendant Rico Gulda den Komponisten Erkki-Sven Tüür zu einem Pre-Concert-Talk. Knapp 100 Besucherinnen und Besucher lauschten im Sommerrefektorium des Stiftes den interessanten Gedanken der beiden Künstler.
„Sternstunde bei den Stiftskonzerten“
Oberösterreich heute
„Stiftskonzert: Bruckners Geist aus Poschners Händen“
