Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer zeichnete am Sonntag den Intendanten der OÖ. Stiftskonzerte Mag. Rico Gulda mit dem silbernen Kulturehrenzeichen des Landes Oberösterreich aus. Damit wurden seine Verdienste um das Festival offiziell gewürdigt.
Rico Gulda programmiert seit 2013 die OÖ. Stiftskonzerte. Das unverwechselbare Flair der besonderen Konzertorte in den Stiften mit Weltklasse-Musizierenden und einer originellen Programmierung zu verbinden, ist sein besonderes Anliegen.
Rund 50.000 Besucher:innen haben die mehr als 150 Konzerte, die er bisher verantwortet, gehört und gesehen. Der jüngste Sohn des Pianisten Friedrich Gulda hat durch seinen Vater von Kindheit an eine besondere Beziehung zu Oberösterreich.
Alle wollen wiederkommen!
Rico Gulda prägt seit zehn Jahren als Intendant die musikalische Programmierung der OÖ. Stiftskonzerte. Seine Lust am Entdecken und Präsentieren von musikalischer Weltklasse in unverwechselbarem Ambiente ist ungebrochen.
Was lieben Sie an den OÖ. Stiftskonzerten?
Die klare Ausrichtung als Sommerfestival für hochklassige Musik mit der besonderen Würde und dem besonderen Charakter der Aufführungsorte in den Stiften sowie den ausgewählten Weltklasse-Künstler:innen und Programmen.
Woran bemisst man als Intendant Erfolg?
Ob das, was man sich vorgestellt und sorgfältig ausgesucht hat, auch wirklich den eigenen Qualitätskriterien entspricht. Weiters schauen wir natürlich auf den Publikumserfolg und dem Erleben des Publikums im Konzert selbst, wie begeistert es ist, wie stark es interagiert mit den Künstler:innen. Wichtig sind auch die mediale Präsenz und die Rückmeldungen der eng mit mir zusammenarbeitenden Kolleg:innen im Verein, den Sponsoren und Fördergebern.
Welches Echo bekommen Sie von den Künstler:innen, die bei den OÖ. Stiftskonzerten auftreten?
Das ist immer wieder beglückend: Ausnahmslos alle Künstler:innen sind begeistert von der besonderen, professionellen und so freundlichen Festivalatmosphäre. Viele, die zum ersten Mal kommen, kannten das Festival vorher nicht und wünschen sich nach dem Konzert, bald wiederzukommen.
Eine schwierige Frage für einen Intendanten: Was waren für Sie persönlich die Highlights der vergangenen zehn Jahre?
Ich erinnere mich gerne an die Bamberger Symphoniker unter Herbert Blomstedt mit einer großartigen Aufführung der 5. Sinfonie von Bruckner.
Barokksolistene rockten einst den Festivalabschluss. Ich erinnere mich an ein wunderbares Concerto d’Aranjuez von Rodrigo zum Festivalauftakt, Gansch und Breinschmid im Palmenhaus der Stiftsgärtnerei, Voces 8 zuletzt in Wilhering, meine Auftritte mit Matthias Goerne und Michael Schade, und, und, und.
Nach zehn Jahren sind Ihnen viele Stifte schon sehr vertraut. Was gibt es an besonderen Räumen für Sie, das Publikum und die Künstler:innen noch zu entdecken?
Wir sind abenteuerlustig und deswegen ständig auf der Suche nach weiteren Räumen in den Stiften, die wir schon regelmäßig besuchen, beziehungsweise wollen wir noch andere Stifte erforschen. Das Format des musikalischen Rundgangs setzt diesen Entdeckergeist in ein Festivalformat um.
Die OÖ. Stiftskonzerte haben einen starken Auftrag. Wohin sollen sie sich entwickeln?
Unser Ziel ist es, uns selbst treu zu bleiben und dabei die Genregrenzen umsichtig und sensibel zu erweitern, um ein größeres und vielfältiges Publikum zu erreichen. Authentizität ist dabei der Schlüssel.
Welche Künstler:innen würden Sie gerne einmal bei den Konzerten haben?
Die einzigartige Geigerin Hilary Hahn würde ich gerne einmal fürs Festival gewinnen. Oder vielleicht könnte uns Martha Argerich einmal beehren, das wäre schon ein Traum!